Der ehemalige evangelische Friedhof von Unterburg, am 17.08.1744,etwa 10 Jahre nach Fertigstellung der Kirche, mit 105 nummerierten Grabstätten angelegt und 1854 geschlossen, stellt mit seinen noch erhaltenen 52 nahezu einheitlichen Grabsteinen des 18. Jahrhunderts eine Besonderheit dar. Die zum Teil als Einzel-und Doppelplatten ausgebildeten Grabsteine bestehen aus einem weichen, ursprünglich gelb-roten Sandstein und wurden vermutlich nahezu gleichzeitig und in ähnlicher Gestaltung um 1745 von Steinmetzwerkstätten in Lindlar hergestellt. Es wird vermutet, dass die Steine nach einer bestimmten Vorlage gefertigt und wohl mit der gesamten Inschrift, einschließlich der Sprüche, aufgestellt wurden. Lediglich die Ziffern des Todesjahres wurden, wie bei einem noch auszufüllenden Formular, im Zehner-und Einerbereich noch freigelassen und dann bei Bedarf später eingearbeitet. Bei manchen Inschriften wurde dies nicht ausgeführt, möglicherweise, weil die auf dem Stein genannte Person an einem anderen Ort verstorben und auch beerdigt wurde. Fast alle Steine weisen im oberen Tein einen Engelskopf auf, der von Totenkopf und Totengebein flankiert wird. Gelegentlich erscheint auch der Name des Verstorbenen figürlich versinnbildlicher Form auf, z.B. wird des Familienname Fischer durch einen Fisch, Schreiber durch eine schreibende Hand dargestellt. Neben den stehenden Grabsteinen aus der Anfangszeit des Friedhofs befinden sich noch zwei liegende Grabplatten aus der Zeit um 1780, eine ruinenhaft ausgeführte Grabsäule und ein klassizistisches Grabmal (Pfarrer Reuter) auf dem Friedhof. Eingefasst wird die Anlage durch eine ca. 1,40 Meter hohe Umfassungsmauer aus unverputzten Bruchsteinmauerwerk. Da der Friedhof in unmittelbarer Nähe zur Wupper gelegen ist, sind die Grabsteine nunmehr über 250 Jahre den dortigen feuchten klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Verwitterungsschäden am weichen Sandstein sind nach so langer Zeit und auch aufgrund der Umweltbelastungen nicht zu vermeiden. Trotz mehrerer umfangreicher Restaurierungsbemühungen in den 1960er und 1990er Jahren schreitet der Verfall stetig voran. Nur noch ein Teil der Inschriften ist daher lesbar. Quelle: Schautafel an der Kirche vor Ort